Moab
Das kleine touristische Städtchen Moab liegt direkt neben dem Eingang zum Arches National Park und lebt fast ausschließlich vom Tourismus rund um den Park. Anbieter von ATV-, Mountainbike- und Pferdetouren finden sich hier neben Hotels und Restaurants. Damit ist Moab der ideale Ausgangspunkt für Besuche in den Arches National Park und für allerlei sonstige Aktivitäten in der Region. Da die wenigen Campgrounds innerhalb des Nationalparks Monate im Vorraus ausgebucht sind, müssen wir uns eine Alternative außerhalb der Parkgrenzen suchen. Zwar existieren einige private RV-Parks um Moab, jedoch stellen diese mit überteuerten Preisen und engen Stellplätzen für uns keine Option dar. Glücklicherweise unterhält das BML (Bureau of Land Management) entlang des Colorado River einige wenige, aber schön gelegene, rudimentäre Campgrounds. Diese können nicht reserviert werden, sondern werden nach dem first come first served Prinzip vergeben. Die Stellplätze sind in direkter Nähe zum Parkeingang und entsprechend beliebt. Besonders am Wochenende sind diese Plätze sehr schnell vergeben. Wir erreichten Moab am Donnerstagmorgen und fanden noch einen schönen Platz am Fluss, mit Blick auf die imposanten Steilklippen, die der Colorado über die Jahrtausende in den Sandstein gegraben hat. Hier blieben wir drei Nächte um ausreichend Zeit für die eindrucksvolle Gegend zu haben.
Delicate Arch
Um den Arches National Park besuchen zu können, muss neben der Eintrittsgebühr, ein Entry Time Permit gebucht werden. Damit will die Parkverwaltung die Anzahl an Fahrzeugen limitieren, die zur gleichen Zeit in den Park einfahren möchten. Ein solches Permit kann im Vorraus kostenlos gebucht werden, wobei diese sehr schnell vergriffen sind. Zum Glück für uns, werden jeden Abend 18:00Uhr nochmal einige wenige Tickets für den folgenden Tag freigegeben. Ohne ein solches Permit ist die Einfahrt in den Park, auch mit gültigem Eintrittsticket (Annual Pass) definitiv nicht möglich. Wir haben einige Fahrzeuge gesehen, die am Kassenhäuschen den Rückweg antreten mussten. Die Ranger lassen sich bei diesem Thema auf keinerlei Diskussion ein. Wir haben noch ein Permit für die Zeit zwischen 8.00 und 9:00 Uhr bekommen und durften uns damit auf den Weg- die Serbentinenstraße auf das Hochplateau -nach oben machen. Unser erster Stop war der sehr kleine Parkplatz am Delicate Arch Trailhead. Hier wollten wir eine kleine Wanderung zum gleichnamigen Arch machen. Der Weg führte zunächst einen sandigen Pfad entlang und ging später auf eine - mitunter recht steile - Felsplatte über. Von hier aus führte der Weg dann an einer Abbruchkante an der Bergflanke entlang, um schließlich an einem halbrunden, leicht nach innen abfallenden Plateau zu enden, an dessen Ende der markante Felsenbogen thront. Das obligatorische Foto durfte hier natürlich genau so wenig fehlen, wie eine kleine Mittagspause, bevor wir uns wieder zurück Richtung Parkplatz aufmachten.
Devils Gerden
Vom Delicate Arch fuhren wir weiter in nord-westlicher Richtung zum Devils Garden. Hier existiert eine große Ansammlung an Sandsteinbögen, darunter einer der größten und bekanntesten des Parks, dem Landscape Arch. Die Wanderung dorthin in der Mittagshitze ist anstrengend, besonders mit Zusatzgewicht auf dem Rücken. Unterwegs machten wir noch einen Abstecher zum Tunnel- und Pine Tree Arch, beide etwas abseits des eigentlichen Trails. Unterwegs konnte Jakob sich auch ein bisschen austoben und seinem Spieltrieb nachgehen. Sobald er ein bisschen Sand zum buddeln und bauen findet, ist er wirklich glücklich.
Der Weg zurück zu unserer Dori hat sich ohne den geringsten Schatten dann doch etwas gezogen und wir waren froh als wir wieder am Parkplatz ankamen. Hier gab es dann ein verspätetes Mittagessen bevor wir anschließend wieder zu unserem Campingspot am Colorado fuhren. Hier konnte Jakob endlich ausgiebig im Sand spielen und Mama und Papa durften etwas ihre müden Knochen ausruhen.
Morning Glory Arch Trail
Am folgenden Tag bereiteten wir uns auf eine Tageswanderung außerhalb des Parks zum Morning Glory Arch vor. Der Trail dafür startet direkt gegenüber unseres Campgrounds, sodass wir heute unsere Dori stehen lassen konnten (und endlich einmal nicht alles fahrbereit verstauen mussten ;) Der Trail führte uns entlang eines kleinen Baches immer tiefer in den ausgewaschenen Canyon hinein. Mehrere Male mussten wir den Wasserlauf queren oder uns zwischen Felswand und Fluss einen Weg suchen.
Der Trail führte anfangs durch üppiges Grün um dann in trockenes, höher gelegenes Steppenland überhalb des Baches zu münden. Später liefen Bach und Trail wieder nebeneinander her und die Vegetation wurde wieder deutlich dichter. Schließlich endete der Weg in einer Felsenschluch und wurde von drei Seiten von Stein umgeben. Aus einer Felsspalte plätscherte eine Quelle aus dem Berg und über die eine Seite der nach oben offenen "Höhle" spannte sich ein imposanter Felsenbogen, dessen Form und Größe sich erst auf den zweiten Blick auftat, wenn man direkt unter dem Arch stand.
Hier im Schatten und der Kühle des kleinen Baches machten wir unsere Mittagspause und erfreuten uns daran, diesen kleinen schönen Platz nicht mit den üblichen Menschenmassen innerhalb der großen Nationalparks teilen zu müssen.
Double Arch und Window Trail
An unserem letzten Tag im Arches National Park unternahmen wir eine kurze Wanderung zum Double Arch, einem - wie der Name schon sagt - aus zwei ineinander übergehenden Felsenbögen bestehenden Geflecht. Natürlich ist auch dieser Arch einer der großen Touristenmagnete im Park. Entsprechend voll war es auf dem Trail. Auch weil der Trail mit ca. einer Meile hin und zurück relativ kurz ist, wird dieser von jeder Bustour angefahren und "erwandert". Dieser Umstand führt auch zu der Situation, dass man unterhalb der Double Arches zu keiner Zeit alleine und immer von mehr oder weniger lauten Mitmenschen umgeben ist. Etwas abseits der ausgetretenen Pfade führt ein kleiner, unscheinbarer Trail auf die Rückseite des Double Arches in Richtung des Cove Arch, dessen Szenerie wir dann zusammen mit dem Double Arch in völliger Einsamkeit erleben durften.
Von hier aus wanderten wir wieder zurück Richtung Parkplatz, um von dort aus den Window Trail entlang zu laufen. Dieser Weg führt an vier verschiedenen Arches vorbei, wobei die beiden North- und South Window Arches einen dem Namen entsprechend imposanten Ausblick auf den dahinter liegenden Canyon bieten. Auch hier haben wir versucht den größten Menschenmassen auszuweichen und besonders die beiden Window Arches von der Nord-West Seite zu betracheten. Dazu führt ein erneut ein kleiner, primitiver Trail entlang der Kante des Canyon und bietet von dort einen privateren Blick auf die beiden Felsenbögen.
Nach diesem kurzen Loop kehrten wir zu unserer Dori zurück, nicht ohne uns erneut der vielen Blicke bewusst zu sein, die ein solches Fahrzeug unweigerlich auf sich zieht. Damit verabschiedeten wir uns vom Arches Nationalpark und fuhren erneut Richtung Moab. In einem - gemessen an der toristischen Umgebung - äußerst guten und günstigen Restaurant aßen wir zu Mittag um uns dann weiter nach Mexican Hat und zum Monument Valley aufzumachen.