Bryce Canyon City
Unser Weg nach Bryce Canyon City führte uns über die landschaftlich wunderschöne Utah Nat. 12, die entlang des, im Dixie National Forrest gelegenen, Red Canyons verläuft. Die Straße windet sich entlang eines kleinen Flusses vorbei an orangeroten Sandsteinfelsen, die einen ersten Vorgeschmack auf das geben, was uns im Bryce Canyon National Park erwartet.
Bryce Canyon City besteht aus wenig mehr als einer Tankstelle, einem General Store, der hauptsächlich Souveniers und Outdoorausrüstung im Angebot hat, mehreren Hotels und Restaurants, sowie einem ziemlich teuren RV-Park. Uns zog es sowieso etwas weiter in Richtung des Parkeingangs. Hier im Dixie National Forest darf man für eine maximale Dauer von 14 Tagen kostenlos auf dafür vorgesehenen einfachen Plätzen mitten im Wald campen. Die Anzahl der Plätze ist auf einige wenige beschränkt. Dadurch sind diese Plätze äußerst begehrt. Wir waren früh genug vor Ort, um einen Platz zu bekommen. Hier wollten wir die nächsten drei Nächte bleiben um uns den Park in aller Ruhe anschauen zu können. Leider liegen die Plätze im Dixie Forest ziemlich abgelegen, sodass man kaum darum herum kommt mit einem Auto - entweder direkt in den Park - oder zum zentralen Busdepot in Bryce Canyon City zu fahren, um von dort mit dem kostenlosen Shuttleservice in den Park zu fahren. Also "markierten" wir "unseren" Platz mit einem Zelt und fuhren mit Dori Richtung Park. An der Kasse erfuhren wir, dass wir mit einem Fahrzeug dieser Größe nur am Visitor Center parken dürften und die wenigen Plätze ziemlich sicher belegt seien. Die nette Dame an der Kasse empfahl uns nach Bryce Canyon City zurück zu fahren und den Shuttleservice zu nutzen. Hätten wir mal eher dran denken können. Die Parkplätze waren natürlich völlig überfüllt und so blieb uns nichts anderes übrig als den Rückzug anzutreten.
Am Busdepot in der Stadt gibt es ausreichend große Parkplätze für Fahrzeuge wie unseres und die Busse fahren fast schon im Minutentakt durch die Stadt in den Park. Unterwegs bekommt man von den Fahrerinnen und Fahrern zusätzlich noch allerlei Informationen über den Park und die Umgebung, sodass sich dieser Service auf jeden Fall zu nutzen lohnt.
Rim Trail
Der Bus hält zunächst am Visitor Center, um anschließend mehrere Stationen entlang des Rims im Park abzufahren. Man kann die gleiche Strecke auch laufen, wobei man dann direkt an der Kante des Canyons entlang, den deutlich schöneren Blick hat. Diese beliebte und gut ausgebaute Strecke ist ein Muss für jeden Besucher, bietet sie doch mit die schönsten Ausblicke auf die Naturwunder im Park. Allerdings ist man auf diesem Weg auch nie wirklich alleine. Für Jakob war der Weg zu Beginn gut alleine zu bewältigen.
Später setzte dann doch die Müdigkeit ein und er war froh, dass wir seinen Buggy mitgebracht haben. Zwischen Sunset- und Inspiration Point wurde der Weg allerdings immer schlechter und weniger gut ausgebaut, sodass Jakob immer wieder getragen werden musste, um den leeren Buggy über die Absätze und Steine zu wuchten. So waren wir alle froh, als wir die Bushaltestelle erreichten. Die Ausblicke unterwegs waren aber die Mühe wert und der Blick hinunter in den Canyon und auf die Sandsteinnadeln einfach gigantisch.
Peekaboo Loop Trail
Der Peekaboo Loop Trail startet am Bryce Point und führt über mehrere Kilometer hinunter in den Canyon. Unterwegs ändert sich die Landschaft ständig und hinter jeder Kurve hat man das Gefühl, sich in einer anderen Welt zu befinden. Insgesamt ist der Trail 8,4 Kilometer lang und führt über 470 Höhenmeter.
Am Grund des Canyons angekommen kann man sich entscheiden, ob man den deutlich kürzeren Navajo Loop zum Sunset Point zurück läuft, oder den Rundkurs über den Peekaboo Trail zum Bryce Point beendet. Wir entschieden uns dazu, ein Stück dem Navajo Loop zu folgen, um anschließend wieder zum Peekaboo Loop zurückzukehren, um diesen komplett zu beenden. Die Ausblicke unterwegs haben für jede Anstrengung entschädigt.
Die folgen Tage wurde das Wetter leider immer schlechter, sodass wir uns damit begnügten, unsere geschundenen Knochen auszuruhen und unsere Zeit in unserer Dori verbrachten. Zwischendurch fuhren wir nach Bryce Canyon City, um am örtlichen RV-Park Wäsche zu waschen und Wasser aufzufüllen. Der Weg aus dem Wald heraus, war durch den Regen ziemlich aufgeweicht und schlammig. Unsere Dori hatte mit diesen Bedingungen keine Probleme, obwohl die Reifen 15 bis 20 cm tief im Schlamm einsanken. Ein Sprinter hatte mit den Bedingungen schon deutlich mehr zu kämpfen. Trotz Allrad und AT-Breifung hatte der Fahrer das deutlich überladene Fahrzeug hoffnungslos im Schlamm festgefahren. Für uns stellte das insofern ein Problem dar, als dass der Weg, den wir eigentlich nutzen wollten nun blockiert war. Unser Angebot, das Ehepaar aus ihrer Lage zu befreien und den Sprinter aus dem Schlamm zu ziehen lehnten sie ab, da der Abschleppdienst bereits bestellt war. (für mich nicht nachvollziehbar, aber man sollte niemanden zu seinem Glück zwingen) Also blieb für uns nur die Flucht nach hinten, um auf einem anderen Weg den Wald zu verlassen. Wie viel das Ehepaar für den Abschleppdienst letztlich bezahlt hat, weiß ich nicht, sicherlich aber vierstellig.