Grand Teton, Idaho und Craters of the Moon

Grand Teton National Park

Der Südteil des Yellowstone National Parks geht fast nahtlos in den Grand Teton National Park über. Beide Parks werden nur durch einen schmalen Streifen zweier National Forests voneinander getrennt; dem Caribou-Targhee NF im Westen und dem Bridger-Teton NF im Osten. Während in den National Parks das Campieren außerhalb der meist auf lange Zeit ausgebuchten Campgrounds strikt verboten ist, wird es in den National Forests weniger strikt gehandhabt. Im Caribou-Targhee NF werden von der Nationalparkverwaltung mehrere kleine Campsites entlang einer schmalen Waldpiste gepflegt, die alle mit Pit-Toilette, Bear-Safe und Picknicktischen ausgestattet sind. Diese verteilen sich entlang der Piste über mehrere Kilometer und werden kostenlos und auf Basis eines First-come-First-served-Prinzips vergeben. Nachdem die ersten 23 der insgesamt ca.26 Plätze bereits vergeben waren mussten wir uns immer weiter die enge Straße vorarbeiten, bis wir schließlich am vorletzten Platz eine Möglichkeit zum Übernachten gefunden haben. Hier genossen wir einen ruhigen Abend und eine noch ruhigere Nacht mitten im Wald an einem kleinen Bach. Eine nette Familie aus New York teilte liebenswerter weise ihre Campsite mit uns und ließ uns unsere Dori neben ihrem Van parken. Ansonsten hätten wir der Piste bis ans Grassy Lake Reservoir folgen müssen um dann im schlimmsten Falle wieder zurückzufahren.
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Unser weiterer Weg führte uns durch den Grand Teton National Park, entlang des äußerst schön gelegenen Jackson Lake. Zwischen den Siedlungen Moran und Moose, folgten wir einem holprigen Bergpfad Richtung Osten zu unserem nächsten Campspot mit grandiosem Blick auf das Bergpanorama des Grand Teton Massivs.
Video Rundflug:
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Hier verbrachten wir drei sehr entspannte Tage auf einem schönen und ruhigen Platz auf einer Waldlichtung, weit entfernt vom Straßenverkehr unten im Tal. Immer wieder kamen Jäger zu Fuß oder auf Pferden vorbei, um im nahe gelegenen Revier auf die Jagd zu gehen. Abends bekamen wir Besuch von zwei großen Uhus und in der Nacht futterten sich Herden an Rehen und Hirschen auf der Lichtung satt. Für uns war dieser Platz die perfekte Gelegenheit, uns einmal an der Waffeleisenfunktion unseres Sandwichmakers zu probieren und abends Stockbrot und Marshmallows überm Lagerfeuer zu rösten. Besonders Jakob hat sich jeden Tag aufs Neue auf das abendliche Lagerfeuer gefreut.
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Craters of the Moon

Das Craters of the Moon National Monument liegt ziemlich mittig von Idaho und damit eigentlich nicht auf unserem direkten Weg Richtung Salt Lake City. Trotzdem haben wir uns dazu entschlossen, diesen kleinen Umweg zu fahren und uns diesen interessanten Ort anzuschauen. Der kleine, vom Nationalparkservice verwaltete Park liegt gefühlt mitten im Nirgendwo und der Weg dorthin führt vorbei an endlos erscheinenden Feldern, Weiden und Farmland. In der Nähe der Kleinstadt Arco befindet sich außerdem noch ein Museum zur Geschichte der Atomenergie in den Vereinigten Staaten und das erste Atomkraftwerk der USA. Arco war übrigens die erste Stad in Nordamerika, die durch Atomenergie mit Elektrizität versorgt wurde. Das Craters of the Moon National Monument ist durch mehrere - aus erdzeitlicher Sicht - kürzliche Vulkanausbrüche entstanden und bietet heute Geologen und Besuchern ein Fenster ins Innere und die Geschichte unserer Erde. Hier kann man alte Lavaflüsse entdecken und durch von Magmaströmen geformte Höhlen erkunden. Diese Höhlen bieten heute vielerlei Tieren einen sicheren Lebensraum und vorallem Fledermäuse fühlen sich in den verzweigten Höhlensystemen wohl. Einige der Höhlen kann man heute eigenständig durchwandern (oder besser gesagt durchklettern) wobei von den Parkrangern strikt darauf geachtet wird, die Fledermauspopulationen nicht zu gefährden, indem immer wieder einzelne Höhlen gesperrt werden und Gegenstände, die bereits in anderen Höhlen genutzt wurden, nicht genutzt werden dürfen.
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Vor unserem Besuch, übernachteten wir außerhalb der Parkgrenzen in einem kleinen Skigebiet neben einem alten Lifthäuschen. Der Park überrascht uns mit seiner Vielfalt an Gesteinsformationen und Aussichten ins Hinterland. Insbesondere die vielzähligen Wanderwege überraschen uns immer wieder. Wir verbringen einen Vormittag in dem Park und fahren Nachmittags weiter in Richtung Süden

Idaho

Idaho hat uns wirklich überrascht. Zwar haben wir nur einen Bruchteil des eher dünn besiedelten Bundesstaates besuchen können, aber die landschaftliche Vielfalt ist hier durchaus erstaunlich. Ist der Süden eher landwirtschaftlich geprägt, überrascht der Naorden mit üppigen Wäldern und mutet durch die Ausläufer der Rockies eher bergig an. Im Südwesten herrscht dann ein trockenes Klima und die Landschaft erinnert schon fast an eine wüstenähnliche Umgebung. In Blackfoot hatten wir eine außerordentlich herzliche Begegnung mit einem Ehepaar aus der Region. Wir haben auf einem inoffiziellen Campground in der Nähe von Blackfoot an einem Fluss übernachtet und fanden am nächsten Morgen eine Tasche mit einem Zettel daran befestig, vor unserer Tür liegen. In der Tasche waren Birnen und Zuccini und auf dem Zettel fanden wir eine handschriftliche Notiz mit einer Einladung samt Wegbeschreibung zu Jeriann's und Ralph's Haus. Wir folgten der Beschreibung und landeten auf einer kleinen Farm mit einem kleinen Haus inmitten eines großzügigen und liebevoll angelegten Garten. Jeriann und Ralph haben unsere Dori bei einem Spaziergang gesehen und haben sich für unsere Geschichte interessiert, sodass sie uns spontan zu sich nach Hause einluden.
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Jakob durfte auf dem Traktor der Farm "fahren" und konnte sich auf dem weitläufigen Gelände richtig austoben. Danke Jeriann und Ralph für Eure Gastfreundschaft und Euer aufrichtiges Interesse an unserer Reise.
Mit dieser Begegnung endet unsere Zeit in Idaho auch schon wieder und wir machen uns auf den Weg Richtung Utah, an Salt Lake City vorbei zu den großen Nationalparks Arches, Bryce und Zion.

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