Manitoba
Nach den endlos anmutenden Wäldern, unendlichen Seen und den felsigen Hügeln Ontarios, hat uns Manitoba mit Steppen, Feldern und Farmen begrüßt. Mit einem Mal fuhren wir durch eine endlos scheinende flache Ebene. Kaum ein Baum war mehr zu sehen und von einem auf den anderen Moment fuhren wir vom Winter in den Frühsommer (auch wenn es ohne Sonne immer noch empfindlich kalt wurde). Als erster Stop, galt es für uns die Provinzhauptstatt Manitobas, Winnipeg, zu erreichen. Unterwegs, kurz vor unserem Ziel, stand am Rande des Highways ein unscheinbares Schild mit den obligatorischen roten Stühlen davor. Bei genauerem Hinsehen markierte dieses Schild den longitudinalen Mittelpunkt Kanadas. Für uns ein kleiner Meilenstein, markiert er für uns doch den Punkt auf unserer gesamten Reise, der am weitesten von einer Küste entfernt liegt.
Unsere Stellplatzsuche für die nächsten zwei Nächte führte uns mitten durch Winnipeg und endete schließlich in einem kleinen ruhigen Park in fußläufiger Entfernung zur Innenstadt. Zum Park gehörte ein historisches Fort, welches zu Hochzeiten und anderen Events gemietet werden kann. Während unserer zweiten Nacht fand zufällig ein Event statt und wir fühlten uns zwischen all den Besuchern/Gästen dann doch etwas fehl am Platz. Aber da sich niemand wirklich für uns interessierte, bis auf die obligatorischen, schon bekannten interessierten Fragen, blieben wir auch diese Nacht hier stehen. Den ersten Tag unseres zweitägigen Besuches in Winnipeg verbrachten wir mit Jakob im Kindermuseum, in dem Alltagsfragen und physikalische Zusammenhänge Kindern spielerisch näher gebracht werden sollen. Jakob hatte natürlich noch keinen Plan davon, was die Museeumsmacher ihm beibringen wollten, hatte aber trotzdem seinen Spass. Er konnte mit Tischtennisbällen im Wasser spielen, konnte mittels Luftdruck Watte- und Wollebälle durch Rohre fliegen lassen, konnte rutschen und eine echte Eisenbahn erkunden. Am Nachmittag erkundeten wir noch ein bisschen die Innenstadt und kamen schließlich müde und erschöpft zurück zu unserer Dori.
Am darauf folgenden Tag stand ein Tag im Zoo an. Besonderes Highlight waren hier natürlich die Eisbären, denen ein Großteil des Zoos und ein eigenes Forschungszentrum mit Ausstellung gewidmet waren. Jakob hatte wieder seinen Spass und erzählte nur noch von Eisbären.
Unsere weitere Strecke führte uns von Winnipeg weiter nach Westen in Richtung Saskatchewan. Unsere letzte Nacht in Manitoba verbrachten wir an einem Salzsee, mitten im Nirgendwo. Der Weg dorthin hat sich als etwas schwierig erwiesen, da jeder Versuch eine Zufahrt zu finden, entweder im Nichts, oder vor einem Hindernis endete. Unsere Navigationssysteme waren hier leider nicht sehr hilfreich und eine andere Karte hatten wir nicht zur Verfügung. Schließlich fanden wir, nach mehreren Versuchen, doch noch die passende Zufahrt. Im Nachhinein hätten wir einfach nur der geteerten Hauptstraße weiter folgen müssen. Nach ein paar Kilometern war der See sogar angeschrieben (shame on us). Aber der Stellplatz war super schön, extrem ruhig und sogar noch einigermaßen eben. (Und die Anfahrt über die schlammigen Wege hat ja irgendwie auch Spass gemacht)
Saskatchewan
Saskatchewan war für uns eine reine Fahretappe, mit der Möglichkeit relativ günstigen Diesel zu tanken. Die Provinz besteht - zumindest bezogen auf den kleinen Teil, den wir gesehen haben - hauptsächlich aus Farm- und Weideland. Das lässt sich auch daran erkennen, dass jedes auch noch so kleine Örtchen, mindesten einen riesigen Landhandel zu bieten hat, der übergroße Traktoren und noch größere Mähdrescher verkauft. Landschaftlich reizvoll ist die Strecke entlang des Trans-Kanada-Highways nicht wirklich, aber die Landmaschinen, die hier die Felder beackern, sind schon imposant.