New Brunswick
Nach unserer ersten - nicht wirklich ruhigen - Nacht auf einem großen LKW Rasthof in New Brunswick an der Grenze zu Nova Scotia, trennten wir uns nun von Moni und Manni von trackpoints4x4 und machten uns auf weiter Richtung Nord-Westen um die Ausläufer von Maine in den USA zu umfahren. Besser gesagt, wir versuchten es, denn irgendwann kam uns die Richtung, die wir eingeschlagen hatten eher komisch vor. Ein Blick auf die Karte offenbarte, dass wir ca. 100km Richtung Süden statt nach Norden unterwegs waren. Ja ich weiß: "Hätte man merken müssen..., Stand der Sonne..., Navi..., Kompass..., Straßenschilder..., usw. Ja, schon klar. Na ja, also den Weg nochmal zurück und dann auf den richtigen Highway abgebogen. Alles in Allem hat uns dieser Umweg 2h gekostet und so haben wir unseren eigentlich angedachten Übernachtungsplatz, spontan gegen einen nicht ganz so weit entfernten Platz in der Nähe von Bathurst, direkt an der Küste getauscht. Auch hier lag nach Schnee am Strand und Jakobs Spielplatzbesuch endete einmal mehr mit nassen Klamotten und kalten Fingern. Spass hatte er trotzdem und einen sagenhaften Blick vom Klettergerüst aus. Nach einer ruhigen Nacht und einem entspannten Frühstück machten wir uns auf Richtung Québec. New Brunswick wird oft unterschätzt und hat sicherlich viel mehr zu bieten, wird touristisch aber von Nova Scotia und Québec überboten. Auch wir nutzten die relativ kleine Provinz eher zur Durchreise und ließen die schönen Küstenabschnitte leider links liegen.
Québec
Unser erster Stop in Québec war der Parque National du Bic, ein relativ kleiner Provincial Parc an der Mündung des Stankt-Lorenz-Stroms. Etwas verwirrend ist dabei, dass die Provincial Parcs in Québec, als Nationalparks betitelt werden. So sind wir davon ausgegangen, dass auch in diesem Park das Jahresticket von Parcs Canada, also den kanadischen Nationalparks, akzeptiert wird. Leider ist das nicht der Fall. Dieser Park wird von der Provinzregierung verwaltet und fällt damit nicht unter die Nationalparkverwaltung. Den Eintritt und die Parkgebühr haben wir als Beitrag zum Erhalt des Küstenekosystems aber gerne bezahlt. Leider waren die Campingplätze im Park aufgrund des immernoch reichlich vorhandenen Schnees geschlossen, aber wir durften uns auf dem Parkplatz hinter dem Visitorcenter für zwei Nächte einrichten.
Der Park bietet ein weit verzweigtes Netz an Wander- und Fahrradtouren, wobei jetzt im Frühling, viele Wege noch gesperrt, oder nur mit Schneeschuhen zu nutzen sind. Eine Schneeschuhwanderung entlang der Küste klang für uns zwar verlockend, stellt mit Kleinkind aber doch eine Herausforderung dar. So nutzten wir die Möglichkeit den Strand entlang zu wandern um dann immer mal wieder den zahlreichen Wegen ins Landesinnere zu folgen. Das Wetter belohnte uns für unsere Mühen mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Wir genossen die Zeit ohne Fahrtag und verbrachten die Zeit mit kleinen Spaziergängen und Spielen mit Jakob.
Nah den erholsamen Tagen im Parque du Bic, machten wir uns nun auf, in Richtung Montreal. Die Stadt an sich ist zwar interessant und durch ihren französisch geprägten Einfluss auch einen Besuch wert. Allerdings fühlt sich unsere Dori in Großstädten so gar nicht wohl und die Stellplatzsuche gestaltet sich mit unter schwierig bis unmöglich. Es gibt zwar einen stadtnahen Campingplatz auf der gegenüberliegenden Seite des Sankt-Lorenz-Stroms, der mittels Wassertaxi, sowie eine fußläufig zu erreichende U-Bahn Station auch relativ gut an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen ist. Leider öffnet dieser Platz erst ab Mai seine Schranken und so mussten wir uns nach einem alternativen Platz umsehen. Auf einem brachliegenden Industriegelände gäbe es wohl eine solche Möglichkeit, nach einer ausführlichen Ortsbegehung haben wir allerdings davon abgesehen hier über Nacht stehen zu bleiben. Also suchten wir weiter. Eine weitere Alternative auf einem öffentlichen Parkplatz wurde leider durch eine Baustelle verhindert und ein Wallmartparkplatz war weit und breit nicht zu entdecken. Also gaben wir nach über zwei Stunden Suche entnervt auf und verließen Montreal in Richtung Westen. Eine kleine Stadtrundfahrt mit unserer treuen Dori ließen wir uns dann aber doch nicht nehmen und stürzten uns einmal mitten ins Großstadtgetümmel. Kurz hinter der Provinzgrenze zu Ontario fanden wir einen freien Parkplatz in einem kleinen Örtchen Namens Cornwall, direkt and der US-Grenze.