Nova Scotia - Peggys Cove und Lunenburg

Peggys Cove

Nachdem wir noch immer unsere Gastanks füllen mussten, machten wir uns auf die Suche nach einer Füllstation. Bei einem Ausstatter für BBQ-Zubehör und Grills sollte es doch wohl möglich sein Gas oder LPG zu bekommen. Leider konnte man uns dort auch nicht helfen, da die Ausrüstung um fest eingebaute Gastanks zu füllen leider fehlte. Alledings bekamen wir den Tip, es bei Canadian Tire, ein paar Blocks weiter die Straße runter zu probieren, was dann schließlich auch tatsächlich funktionierte. Wie es der Zufall aber so wollte, trafen wir bei dem BBQ-Ausstatter auf Murilo, ein liebenswerter und offener Zeitgenosse, der zufällig unsere Fahrzeuge gesehen hatte und spontan anhielt um sich mit uns zu unterhalten. Zufällig besaß Murilo ein Haus an der Küste in Peggys Cove, unserem ersten Ziel für diesen Tag, So kam eines zum anderen und ehe wir uns versahen hielten wir einen Zettel mit seiner Adresse und seiner Telefonnummer in der Hand, verbunden mit einer Einladung die folgende Nacht (oder auch Nächte) bei ihm im Garten stehen zu können. Etwas zögerlich versprachen wir zumindest, am Abend auf ein Bierchen vorbei zu kommen.
Zunächst ging es aber aus der Stadt hinaus, um dann durch bewaldete Sumpfgebiete und an der rauhen, zerklüfteten Küste entlang den Leuchtturm von Peggys Cove zu erreichen. Der kleine Küstenort empfing uns mit strahlend blauem Himmel und eisigem Wind. Jetzt, vor dem Saisongeschäft wirkt alles noch sehr verschlafen und ruhig. Viele Geschäfte sind noch geschlossen und auf den Straßen herrscht nur wenig Verkehr. Nur anhand der Menge an Parkplätzen, insbesondere für große Reisebusse, lässt sich erahnen, welche Massen an Touristen die hier anlegenden Kreuzfahrtschiffe jede Saison aufs Neue ausspucken. Wir freuen uns, den Ort und die Küstenpromenade fast für uns alleine zu haben, genießen die Sonne und lassen uns den salzigen Wind um die Mütze wehen.
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Nach einem ausgedehnten Spaziergang entlang der Uferpromenade machten wir uns am Nachmittag auf, Murilo einen Besuch abzustatten. Vor Ort wurden wir dann herzlichst empfangen und Murilo bot uns abermals einen Nachtplatz in seinem Garten mit eigenem Küstenabschnitt an. Auf die Frage, wieso er uns einfach, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, einen Platz anbot, antwortete er dass seine Schwester 10 Jahre lang auf den Amerikanischen Kontinenten unterwegs war und ihr während dieser Zeit so viel Herzlichkeit und Hilfe entgegenbebracht wurde, dass er jetzt einfach etwas davon zurück geben möchte. Außerdem interessierte ihn unsere Geschichte. Die erste Nacht in unserer Dori schliefen wir also mit dem Gefühl ein, in Kanada wirklich wilkommen zu sein.
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Uns gefiel der Platz so gut, dass wir spontan noch eine weitere Nacht bei Murilo und seiner Familie blieben. Jakob konnte in dem rießigen Garten im Schnee spielen und anschließend Steine, Muscheln und allerlei Treibgut am Strand sammeln. Nach einer weiteren Nacht und einem ausgedehnten Frühstück machten wir unsere Dori abfahrbereit und nahmen die Straße Richtung Lunenburg unter die Räder.

Lunenburg

Lunenburg ist ein kleines, recht hübsches und liebevoll gestaltetes Fischerdorf mit bunten Häusern. In der Hauptsaison sicherlich überlaufen von Touristen, jetzt, außerhalb der Saison sehr ruhig und verschlafen. Wir haben uns mit Dori und Bruno am Ortsrand an eine Bootsrampe gestellt. Natürlich sind unsere Fahrzeuge nicht gerade unauffällig und auch nicht alltäglich. So kommt man über das Fahrzeug recht schnell mit Einheimischen in Kontakt. Vielleicht haben wir eben durch unsere Dori einen gewissen "Exotenbonus" und bei uns wird gerne mal das eine oder andere Auge zugedrückt. Die Resezeit außerhalb der Saison spielt hierbei aber sicherlich auch eine große Rolle. Jedenfalls erfuhren wir von einheimischen Fischern, dass es eigentlich nicht erlaubt sei hier zu stehen. Allerdings sähen sie bei uns kein Problem uns hier für eine Nacht niederzulassen.
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Scots Bay

Nach unserem Zwischenstop in Lunenburg ging es für uns weiter in Richtung Scots Bay, einem kleinen Fischerdorf auf einer langgezogenen Landzunge nordwestlich von Halifax um im örtlichen Scots Bay Provincial Park eine Wanderung entlang der Steilküste zu unternehmen. Auf dem Parkplatz vor dem Parkeingang gab es für uns ausreichend Platz. Zu dieser Jahreszeit gab es außer uns nur wenige Besucher, so dass sich niemand daran störte, dass wir hier zwei Nächte standen. Vielmehr wurde der Parkplatz vom örtlichen Schulbus als Wendeplatz genutzt, sodass wir, bzw. unsere Fahrzeuge, mit Sicherheit das Gesprächsthema für die nächsten Tage waren.
Der Wanderweg ist ein Rundweg mit ca.14km und führte uns durch dichten Wald, über kleine Bäche und wacklige Holzstege bis zur Steilküste mit einer grandiosen Aussicht. Das Wetter war glücklicherweise sehr gut, wenn auch etwas kalt und windig. Leider wurde der Rückweg immer mehr zur Schlammschlacht, da Teile des Weges noch immer mit Schnee bedeckt waren, der aber langsam taute und den Boden komplett aufweichte. Die 14km wurden damit gefühlt immer mehr, insbesondere mit Jakob auf dem Rücken. Aber ich will nicht jammern. Die Ausblicke unterwegs entschädigten mehr als ausreichend.
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