Quintana Roo & Yucatàn

Grenzübergang Belize - Mexiko

DIe Ausreise aus Belize war genau so entspannt wie die Einreise. Ausreisegebühr zahlen, Pässe ausstempeln lassen, TIP stornieren lassen und wir waren durch. Die Einreise nach Mexiko gestaltete sich dafür heute ein bisschen anstrengender - und das obwohl die bestehende Fahrzeugeinfuhr ja noch gültig war. Nur alleine die Vorstellung, mit einem Camper durch Mexiko zu fahren, war der mexikanischen Grenzbeamtin wohl etwas fremd und sie fragte uns andauerd nach unseren Hotelreservierungen für unseren Aufenthalt. Da wir diese natürklich nicht vorweisen konnten, wollte sie uns zunächst auch keinen längeren Aufenthalt zugestehen und uns mit einem Transitvisum für eine Woche wieder wegschicken. Erst mit Hilfe eines Übersetzers und eines Nachweises über die Buchung einer Ferienwohnung in den USA, ließ sie sich schließlich darauf ein, uns ein Visum für 120 Tage auszustellen. Die anschließende obligatorische Fahrzeugkontrolle durch die Guardia Nacional war schnell erledigt, bestand diese doch mehr aus interessierten Fragen und Fotoaufforderungen der Beamten, als der Kontrolle der Fahrzeuge und wir konnten uns in Richtung der Grenzstadt Chetumal aufmachen.

In Chetumal haben wir unsere Vorräte wieder aufgestockt und sind anschließend zu unserem Übernachtungsplatz, einem öffentlichen Parkplatz, am Rande eines kleinen Parkes weitergefahren. Hier verbrachten wir einen entspannten Abend und eine ruhige Nacht. Am folgenden Tag standen einige Erledigungen auf dem Programm. Unter anderem mussten wir Wasser tanken und Wäsche waschen. Unglücklicherweise lagen Wäscherei, die Agua Purificada Station und unser Nachtplatz jeweils in verschiedenen Ecken der Stadt, sodass wir uns zunächst durch die engen Straßen, mit zähem Verkehr und tief hängenden Ästen kämpfen mussten. Das Wasser füllen klappte problemlos und innerhalb einer Stunde waren unsere Tanks wieder gefüllt. Unsere Wäsche waschen zu lassen gestaltete sich dann allerdings etwas schwieriger. Insgesamt drei Wäschereien verließen wir unverrichteter Dinge wieder weil diese entweder unsere Wäsche nicht annehmen wollten, Probleme mit ihren Maschinen hatten oder schlichtweg für unsere Verhältnisse viel zu lange brauchten. Schließlich wurden wir bei einer kleinen Hinterhofwäscherei freundlich bedient und konnten unsere Wäsche am nächsten Morgen abholen. Ironischerweise lag die Wäscherei unweit unseres Schlafplatzes der letzten Nacht, sodass wir uns spontan dazu entschlossen diesen Platz ein weiteres Mal aufzusuchen.

Laguna de Bacalar

Die Laguna de Bacalar ist eine etwa 60 km lange, schmale Süßwasserlagune in Küstennähe zum karibischen Meer. Hier fanden wir einen schönen Stellplatz am Balneario Sac-Ha, direkt am Wasser. Dieser Platz ist bei Einheimischen besonders am Wochenende sehr beliebt und entsprechend voll. abends allerdings hatten wir den gesamten Platz und die Lagune für uns alleine und genossen die Stille. Tagsüber kühlten wir uns im glasklaren Wasser ab oder entspannten in unserer, in Belize erstandenen Sitzhängematte.
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Uns gefiel der Platz so gut, dass wir insgesamt eine Woche hier verbrachten, anstatt der ursprünglich angepeilten zwei Nächte. Jakob konnte im hüfthohen Wasser planschen, auf dem Trampolin springen, Laufrad fahren und wir fühlten uns wie im Urlaub. Ja, ich weiß was jetzt einige denken: "Wie Urlaub? Ihr seid doch schon seit fast einem Jahr im Urlaub!" Lasst euch sagen, dass dem definitiv nicht so ist. Jeder der schon einmal eine längere Reise unternommen hat weiß, dass mit der Zeit das Urlaubsgefühl dem Alltag weicht und alltägliche Aufgaben den Tagesrhytmus bestimmen. Wir leben einen anderen Lebensstil mit anderen Aufgaben als zu Hause, aber wir sind definitiv nicht seit einem Jahr im Urlaub. Deshalb genossen wir die Zeit hier ganz besonders.
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Mahahual

Nach unserer tollen Zeit an der Laguna de Bacalar führte uns unser Weg zurück an die Küste. Mahahual war unser Ziel. Hier wollten wir einige Tage am Strand verbringen und Steffen wollte endlich seinen Tauchschein zum AOWD advanced open water diver) erweitern. Mahahual ist geprägt vom Tourismus. Das ursprünglich kleine Fischerdorf wird heute täglich von mehreren Kreuzfahrtschiffen angelaufen und hat sich dadurch zu einem Hotspot für vorwiegend amerikanische Kreuzfahrttouristen mit Kneipen, Bars, überteuerten Restaurants und Souvenirläden entwickelt. Besonders die Strandpromenade ist täglich von tausenden Menschen übervölkert, die alle das karibische Flair und Lebensstil erleben wollen. WIr fanden einen einfachen Stellplatz etwas außerhalb der Ortschaft auf einem Parkplatz neben dem örtlichen Leuchtturm. Hier standen wir direkt am Meer mit Blick auf den Strand, Palmen und die Anlegestelle der großen Kreuzfartschiffe.
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Leider wurde das Wetter nach dem ersten Tag deutlich schlechter, die See aufgewühlter und der Wind stärker. Die stetige Brise legte eine dicke Salzkruste auf Dori und schüttelte uns nachts teilweise heftig durch. Die Tage waren trotzdem schön und luden zum Entspannen am Strand ein.
Die Tauchschule in der Steffen seinen Tauchschein gemacht hat, liegt direkt an der Strandpromenade und das Hausriff ca. 500m weit vom Strand weg. 5 Tauchgänge sind für den AOWD Pflicht, wovon einer ein Tieftauchgang sein muss. Die restlichen vier Lektionen und damit Tauchgänge durfte Steffen sich individuell aussuchen. Mahahual zählt mit zu den besten Tauchrevieren in Mexiko. Speziell die vorgelagerten Inseln und Atolle wie Banco Chinchorro bieten Tauchern unvergessliche Erlebnisse. Aber auch das Hausriff bietet eine tolle und intakte Unterwasserlandschaft. Hier stehen die Chancen nicht schlecht, Schildkröten, Rochen, Wale und sogar Walhaie zu treffen.

Cancun

Nach drei Nächten verließen wir Mahahual wieder Richtung Nord-Westen und fuhren weiter im Landesinneren nach Tulum, um von dort weiter nach Cancun aufzubrechen. In Cancun wollten wir uns einmal mehr mit Franziska treffen, die uns aus dem kalten Deutschland besuchen kam. Zuvor jedoch wollten wir noch ein paar Strandtage nördlich der Stadt verbringen. Der Strand von Isla Blanca wird zwar auch immer mehr von großen Hotelketten in Beschlag genommen und mit Bettenburgen zugebaut. Ein kleiner Bereich ist bisher vom Massentourismus verschont geblieben. Dieser Strandabschnitt ist auch einer der wenigen Plätze, an denen man noch frei an der Küste stehen und campieren kann.
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Der Weg dort hin führte uns einmal quer durch Cancun, vorbei an All-Inclusive Häusern und schicken Strandbars. Kurz nach dem letzten Hotel hörte die vierspurige Schnellstraße urplötzlich auf und ging in eine enge Sandpiste über. Diese führte noch an einigen kleinen, ursprünglichen Ferienhäusern vorbei und endete abrupt an einer langgezogenen Weichsandpassage, die direkt auf eine Landzunge führte. Hier hieß es für uns Weg erkunden, Luft ablassen und langsam vorarbeiten. Genau für solche Untergründe ist unsere Dori gebaut worden. Mit drei bar Luftdruck und gesperrtem Mitteldifferential, schwebt unser 12 Tonnen schweres Fahrzeug im zweiten Gang förmlich über den feinen Weichsand.
Unsere Freunde hatten mit Bruno leider etwas Pech. Nach einem ungeplanten Schaltvorgang war der zuvor aufgebaute Schwung dahin und das Fahrzeug stand. Nach ein wenig mehr Luft ablassen und Sandbuddeln war aber auch dieses "Problem" gelöst und Bruno kämpfte sich weiter vor.
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Unseren Stellplatz fanden wir direkt am Strand, zwischen karibischem Meer im Osten und einer flachen Salzwasserlagune im Westen. Zwischen Palmen und flachen Mangroven fanden wir etwas Schutz vor dem immerwährenden Wind und vor allzu neugierigen Blicken der Strandbesucher.
Drei Nächte verbrachten wir an diesem schönen Platz. Während Jakob im Sand buddelte und versuchte den Wellen auszuweichen, unternahmen Julia und Steffen einige Strandspaziergänge an der Brandung entlang. Wir ließen es uns gut gehen und genossen die Zeit in unserem fahrenden, kleinen Strandhaus.
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Schließlich wurde es für uns Zeit weiter zu ziehen, um uns mit unserem Besuch aus Deutschland zu treffen. Aus diesem Grund suchten wir einen der wenigen offiziellen Campingplätze in Cancun auf, auch damit Franziska bei der Einreise eine Adresse für ihren Aufenthalt angeben konnte. Auch der Taxifahrer sollte mit der Adresse des Campingplatzes mehr anfangen können, als mit einer undefinierten Stelle am Strand. Die Freude war riesig, als Franzi bei uns auf dem Platz ankam. Zuvor sollte aber unsere Dori eine wohlverdiente Wäsche erhalten, um den Sand und vor allem das Salz der letzten Tage loszuwerden.
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Den darauffolgenden Tag wollten wir uns Cancun etwas genauer anschauen, aber mehr als unzählige Hotels, Bars und Shoppingmalls hat die Stadt nicht wirklich zu bieten. So begnügten wir uns mit einem kurzen Bummel durch die Hotelzone, einem Besuch am Strand und einem gemeinsamen Essen.

Dos Ojos

Der nächste Tag startete für Franziska und Steffen bereits um 5:30 Uhr. Etwas schlaftrunken fielen wir aus dem Bett und nach einem kurzen Frühstück wartete um 6 Uhr bereits ein Auto auf uns, das uns in ca zwei Stunden zu einer Cenote kurz hinter Tulum bringen sollte. Hier zwängten wir uns in unsere Neoprenanzüge, prüften unsere Tauchausrüstung und gemeinsam mit unserem Tauchguide machten wir uns bereit für unseren ersten Cenotentauchgang.
Eine Cenote ist ein unterirdischer Hohlraum, der sich im Laufe der Zeit mit Süßwasser gefüllt hat. Manche dieser Cenoten sind komplett unterirdisch und muten mit ihren Tropfsteinen, Stalagtiten und Stalagmiten an wie eine überflutete Höhle, andere wiederum sind nach oben hin offen und können am ehesten mit einem See verglichen werden. Immer wieder werden neue Cenoten entdeckt, weil die Decken der Höhlen einstürzen oder weil man bei Bohrungen auf Hohlräume trifft. Alleine im Bundesstaat Yucatan gibt es über 3000 bekannte Cenoten wobei man davon ausgeht, dass die meisten davon unterirdisch miteinander verbunden sind. Vor einer solchen Cenote standen wir beide also und schauten auf die unter uns liegende Wasserfläche.
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Das Tauchen in einer Cenote ist vor allem von der unglaublichen Sichtweite geprägt. Da es in diesem abgeschlossenen System keinerlei Strömung gibt, das Wasser durch das Gestein gefiltert wird und kein Wind weht, ist die Sicht unter Wasser gigantisch. Fast fühlt es sich so an, als schwämme man durch flüssiges Glas. Keine aufgewirbelten Sedimente und keine Schwebstoffe trüben das Wasser. Einzig die Leuchtweite der obligatorischen Taschenlampe bestimmt, wie viel man in der Dunkelheit der Höhle sehen kann. Und damit sind wir auch schon an dem Punkt angelangt, der das Tauchen in einer Cenote, ob offen oder geschlossen, mitunter gefährlich werden lässt. Zum einen kann man hier ganz schnell die Orientierung verlieren, vor allem dann, wenn man in einen Bereich taucht, von dem man die kleine Öffnung in der Decke nicht mehr sehen kann, zum anderen gibt es hier durchaus auch Bereiche, die einen höhlenartigen Charakter haben und von einer Decke überspannt sind. Ein Auftauchen ist hier im Notfall nicht möglich, weshalb immer mindestens ein Ersatztank pro Gruppe mit dabei sein muss.
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Die ersten Minuten im klaren Wasser waren wirklich atemberaubend. Durch das grüne Blätterdach über uns fällt ein Lichtstrahl fast senkrecht auf das Wasser und beleuchtet anfangs die Wände und verliert sich später im Schwarz der Tiefe. Langsam schrauben wir uns an den Wänden entlang im Uhrzeigersinn immer weiter in die Tiefe. Im Licht unserer Lampen sehen wir schroffe Felsformationen, Stalagtiten und Stalagmiten, die schon entstanden sind, lange bevor sich die Hohlräume mit Wasser gefüllt haben. Durch das Wasser sind diese filigranen Gebilde konserviert und in der Zeit stehen geblieben. Auf 15 Metern Tiefe wird das Wasser plötzlich von Schlieren durchzogen und wirkt vor unseren Brillen wie verschwommen. Nach weiteren zwei bis drei Metern wird alles wieder klar und die Trübung verschwindet. Wir sind durch eine Halokline getaucht - Eine Sprungschicht, die zwei Wasserschichten mit unterschiedlichem Salzgehalt trennt. Auf ca. 30 Metern dann, erreichen wir eine Schicht mit milchig trüben Wasser. Hier hat sich eine ca. einen Meter dicke Schicht aus Schwefelwasserstoff und Wasser angesammelt und den Boden der Cenote bedeckt. Es ist dunkel, eine dicke Nebelschicht bedeckt den Boden und ein abgestorbener Baumstunpf ragt knochig und dünn aus dem undurchsichtigen Nebel empor, Wären wir nicht unter Wasser, würde das die perfekte Szenerie für einen Horrorfilm abgeben.
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Nach ca. 10 Minuten machen wir uns langsam wieder ans Auftauchen. Ziemlich geschafft kommen wir wieder an die Oberfläche. Das Tauchen in einer Cenote ist ein gänzlich anderes Erlebnis, als ein Tauchgang im Meer. Buntes Leben sucht man hier vergeblich. Lediglich ein paar schwarze, kleine Fische kann man hier und da im Schein der Taschenlampe erkennen, Aber faszinierend ist dieser Tauchspot allemal.
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Unser zweiter Cenotentauchgang führte uns in eine deutlich flachere, aber nicht minder spektakuläre Cenote. Die "Bat Cave" ist ein weit verzweigtes Labyrinth, das mehrere Höhlen, unterirdisch miteinander verbindet. Immer wieder durchbrechen Lichtstrahlen von oben die absolute Dunkelheit. Viele dieser Höhlen werden von Fledermäusen bewohnt, die im Flug bizarre Schattenspiele auf den Grund der Wasserfläche projezieren. Hier ist man allerdings selten alleine. Teile der Cenote sind für Badegäste zugänglich und immer wieder tauchen wir unter den Körpern der Badenden hindurch.
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Um die Mittagszeit fahren wir schließlich die zwei Stunden zurück nach Cancun, wo wir von Julia und Jakob auch schon sehnlichst erwartet werden.

Cenote Xnuuk

Von Cancun aus fuhren wir nach Westen in Richtung Valladolid. Unterwegs übernachteten wir an einer weiteren, etwas weniger touristisch ausgebauten Cenote. Kurz vor unserem Ziel hat bei unserer Dori ein Teil der Druckluftanlage langsam aber sicher den Dienst quittiert. Das Druckregelventil, welches dafür zuständig ist einen konstanten Betriebsdruck zu halten, wurde mit der Zeit inkontinent. Natürlich hatten wir das nicht als Ersatzteil dabei und mussten es daher aus Deutschland bestellen. Glücklicherweise sollte uns unser Weg zu einem deutschen Ehepaar führen, die sich vor einigen Jahren eine Existenz in der Nähe von Valladolid aufgebaut hatten und nun einen kleinen Campingplatz mitten im Dschungel mit eigener Cenote betreiben. Hierher konnten wir unser Ersatzteil bestellen.
Andrea und Sebastian haben uns herzlich aufgenommen und uns ihr kleines Paradies gezeigt. Mit viel Liebe, Leidenschaft und Schweiß haben sie den Platz her - und eingerichtet. Die eigene Cenote ist natürlich das Highlight und darf von Gästen jederzeit kostenlos genutzt werden.
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Hier blieben wir ein paar Tage um Mannis und Jakobs Geburtstag zu feiern. Andrea versorgte uns mit frisch gebackenem Brot und gemeinsam verbrachten wir hier ein paar schöne und ruhige Tage.
Leider kam das erhoffte Ersatzteil nicht rechtzeitig bei uns an. Da Franzi aber in weniger als zwei Wochen wieder zurück nach Deutschland flog, wir aber noch einige Plätze anfahren wollten, machten wir uns halt ohne Ersatzteil auf den Weg, wollten aber bei unserer Rückfahrt nach Cancun nochmal hier her zurück kommen. Doch gerade als wir los fahren wollten, gab Dori ein lautes Zischen von sich und der Luftdruck sackte rapide ab. Zurest hatte ich natürlich das Regelventil im Verdacht, allerdings kam das zischende Geräusch aus einer anderen Richtung. Unter dem Fahrersitz wurde ich schließlich fündig. Hier läuft eine Druckluftleitung zum Sitz, um die Luftfederung zu versorgen. Das Verbindungsstück vom Sitz zur Leitung hat sich wohl an einer Stelle durchgescheuert und ist geplatzt. Ansich keine große Sache. Sitz losgeschraubt, Verbindungsstück mit einem Stück Schlauch ersetzt, Sitz wieder fest geschraubt und fertig. Trotzdem habe ich einen Schreck bekommen, wohl wissend, dass Doris Regelventil jederzeit ein ähnliches Verhalten zeigen kann, insbesondere dann, wenn das interne Rückschlagventil defekt ist. Also entschlossen wir uns dazu heute erstmal nur ein kurzes Stück zu fahren, um zu sehen wie sich unsere alte Dame verhält.
Etwa 20 km von unserem letzten Stellplatz entfernt, gibt es eine weitere Cenote, die Cenote Secreto Maya. Wir beschlossen kurzerhand dort hin zu fahren um einen Tag mit baden, spielen und relaxen zu verbringen.
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Abends fuhren wir für eine weitere Übernachtung nochmal zurück zur Cenote Xnuuk.

Chichen Itza

Nun sollte es aber endlich nach Chac Mol und zur historischen Mayastadt Chichen Itza gehen. Der Weg dorthin führte uns entlang der neu gebauten Autobahn und der parallel verlaufenden Bahnstrecke des Tren Maya. Beide Bauprojekte gehören zu einem umfassenden Infrastrukturprojekt der mexikanischen Regierung, welches die wichtigsten touristischen Hotspots Yucatàns und Quintana Roo miteinander verbinden soll. Leider sind die Gebühren für die Straßennutzung und auch die Zugtickets sehr teuer, sodass die Bevölkerung von beidem keinen Vorteil hat. Auch wirm ussten mit unserer Dori, umgerechnet fast 30€ an Maut, für weniger als 100km bezahlen.
Die Kleinstadt Chac Mol liegt in unmittelbarer Nähe zum historischen Chichen Itza und existiert fast ausschließlich durch den Tourismus. Das schlägt sich natürlich auch in den Preisen nieder. Insbesondere für Hotelzimmer und Parkplätze werden vergleichsweise hohe Preise aufgerufen. Zum Glück haben wir unser Hotel dabei und konnten auf einer Wiesenfläche in unmittelbarer Nähe zum Eingang für umgerechnet fünf Euro für 24h parken.
Um dem größten Besucherandrang zu entgehen, waren wir bereits früh morgens am Eingang zur Ausgrabungsstelle. Nach etwas Verwirrung bezüglich der Eintrittskarten kamen wir schließlich doch auf das Gelände und fanden uns in einer Anlage wieder, die für meine Verhältnisse etwas zu sehr wie eine Filmkulisse wirkte. Im Vergleich zu zum Beispiel Tikal, waren hier die ehemals vorherrschenden Bäume komplett gestutzt und die Natur aus der Anlage weitestgehend verbannt. Wirkte Tikal mit seinem umgebenden Dschungel, mystisch und geheimnisvoll, kam uns Chichen Itza eher künstlich vor und wirkte mehr wie eine Kulisse. Dieser Effekt wurde umso mehr dadurch verstärkt, dass viele Bereiche von unzähligen Händlern bevölkert wurden, sodass man sich mitunter eher auf einem Flohmarkt versah, als in einer Weltkulturstätte, die immerhin zu den neuen Weltwundern zählt.
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Trotzdem sind die Bauwerke, Tempelanlagen, Sportarenen, Paläste und Bewässerungssysteme imposant, gerade wenn man sich immer wieder bewusst macht unter welchen Umständen und mit welchen Mitteln diese damals gebaut wurden.
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Einen ganzen Tag verbrachten wir in der weitläufigen Anlage, bevor wir wieder zurück nach Valladolid fuhren. Hier buchten wir uns auf einem kleinen Campground in der Nähe eines kleinen Zoos ein und verbrachten eine ruhige und angenehme Nacht.

Cancun Strand

Nach unserer Rundreise durch Quintana-Roo und Yucatàn mit Dschungel und Kulturstätten, wollten wir die letzten Tage zusammen mit Franzi nocheinmal am karibischen Meer verbringen. Also machten wir uns wieder auf den Weg nach Cancun um dort den schon einmal von uns genutzten Strandabschnitt bei Isla Blanca anzusteuern.
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Hier verbrachten wir eine wundervolle Zeit mit baden, Strandspaziergängen und Sand buddeln mit Jakob. Franzi und Steffen hatten nochmals die Möglichkeit vor der Küste Cancuns tauchen zu gehen. Zusammen mit einem Tauchlehrer ging es früh morgens raus aufs Meer um ein Wrack, welches um 1920 vor der Küste sank, zu erkunden.
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Bei angenehmen 26°C Wassertemperatur ging es in ca. 24 Meter Tiefe. Hier wimmelte es nur so von Leben. Durch Schwärme von Fischen hindurch bahnten wir uns unseren Weg durch das Wrack und erkundeten die Umgebung.
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Unser zweiter Tauchgang an diesem Tag führte uns anschließend zu einem etwas flacheren Bereich des Riffs. Hier ließen wir uns von der Strömung mitnehmen, um uns hin und wieder hinter Abbruchkanten, in ruhigerem Wasser zu orientieren. Dabei kamen wir wohl einer riesigen Meeresschildkröte etwas zu nahe, die sich scheinbar auch außerhalb der Strömung ausruhen wollte. Sobald das Tier uns bemerkte, erhob es sich langsam und glitt mit der Stömung davon.
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Insgesamt durften wir zwei wunderschöne Tauchgänge erleben und konnten nach einem anstrengenden Tag wieder zurück an "unseren" Stellplatz am Meer.
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Bald schon war es Zeit, von Franzi Abschied zu nehmen. Die zwei Wochen, in der sie uns besucht hat, gingen einfach viel zu schnell vorbei. Natürlich durfte ein ausgiebiges Abschiedsessen nicht fehlen, weshalb wir uns endgültig von Strand und Meer verabschiedeten und noch einmal den Campingplatz in Cancun anfuhren. Hier verbrachten wir eine weitere Nacht, bevor Franziska am nächsten Morgen wieder zurück ins nass-kalte Deutschland flog.
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Für uns ging es noch einmal zur Cenote Xnuuk, um zum Einen nach unserem Ersatzteil zu schauen und zum Anderen Steffens Geburtstag zu feiern. Leider war unser Ersatzteil noch immer nicht angekommen, sodass wir uns ohne Reperatur wieder auf den Weg machten. Wir wollten an der Küste entlang, wieder Richtung Westen weiter, um dann über Campeche und Veracruz, zurück ins Landesinnere nach San Miguel de Allende zu gelangen.
Nach einer Übernachtung bei Merida an einer Erholungseinrichtung für Krebspatienten, bei der Jakob den Lotusblatteffekt direkt erleben konnte, wollten wir tags darauf noch eine kleine Ausgrabungsstätte von Mayaruinen besuchen. Der Weg dorthin gestaltete sich aber für unsere Fahrzeuge als zu eng, sodass wir uns kurz vor dem Ziel, auf einer kleinen Lichtung in die Büsche schlugen und die Nacht einfach am Wegrand verbrachten.
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Von hier aus war es nur noch eine kurze Fahrt nach Campeche City, von wo aus wir unsere Reise nach Norden fortsetzten.

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