Vorbereitungen

Natürlich erfordert solch eine Reise – wobei es ja vielmehr eine vorübergehende Lebensart als eine Reise darstellt – einiges an Vorbereitung und Planung. Allem voran muss natürlich unsere Dori bereit und vor allem technisch fit gemacht werden. Die meiste Zeit haben wir tatsächlich dafür benötigt, uns zu überlegen, was wir alles benötigen, was wir mitnehmen wollen und auf was wir verzichten können, bzw. was auf einer solchen Reise schlicht überflüssig ist. Hier liegt die Kunst darin, sich selbst einzuschränken und vor allem sich von der Idee zu verabschieden, immer Alles für jede mögliche Situation dabei haben zu wollen. Vieles wird sich unterwegs ergeben und wir werden dementsprechend unsere Packliste anpassen, ändern, erweitern oder auch verkleinern. Mal schauen wie gut das am Ende wirklich klappt. Auch wenn Dori gewichtstechnisch (noch) nicht an ihre Grenzen kommt, wollen uns nur auf das Nötigste konzentrieren. Wir sind gespannt, wie gut uns das gelingt. Wir werden berichten, was wir zu viel dabei hatten, was unnötig war und was uns evtl. auch fehlt.
Aus Europa sind wir es gewohnt, dass wir ohne großen bürokratischen Aufwand in unsere Nachbarländer einreisen dürfen, ohne uns Gedanken um Aufenthalt, Fahrzeugeinfuhr und zollrechtliche Bestimmungen machen zu müssen (zumindest in den meisten Fällen). Bei einer Verschiffung über den Atlantik und einer anschließenden Tour durch Nord-, Mittel- und Südamerika sind die organisatorischen und bürokratischen Vorgaben allerdings ein großes Thema. Das beginnt bereits mit der Verschiffung in Deutschland und setzt sich mit den länderspezifischen Aufenthalts- und Einfuhrbestimmungen fort.
Wir haben uns dazu entschieden, ein Touristenvisum (B2 Visum) für die USA in Deutschland beantragen. Damit dürfen wir bis zu 180 Tage durchgehend im Land bleiben, können mehrere Grenzübertritte in die USA haben und sind weniger von der Tagesform der Grenzbeamten abhängig. Klar, kann man mit dem deutschen Pass über das „Electronic System for Travel Authorization“ (kurz ESTA), relativ unkompliziert eine Aufenthaltserlaubnis für 90 Tage in den USA erhalten. Nach Ausreise kann man dann zumindest theoretisch weitere 90 Tage einreisen, bis die Gültigkeit der individuellen ESTA-Genehmigung abläuft. Leider zählen die direkten Nachbarländer der USA, Kanada und Mexico, nicht als Ausreiseländer, sodass faktisch 90 Tage als Maximalaufenthalt angesehen werden können. Gerade bei der Ausreise aus Alaska und der Wiedereinreise nach Mainland USA ist man dabei von den einzelnen Grenzbeamten abhängig. Ob diese einer erneuten Einreise zustimmen basiert auf deren individuellen Einschätzung und lässt sich nicht garantieren. Andererseits haben wir von verschiedenen Seiten auch schon gehört, dass entgegen der geltenden Regeln, erneut weitere 90 Tage Aufenthalt in den Pass gestempelt wurden. So oder so haben wir für uns entschieden, dass ein Visum für die USA keinen Nachteil darstellt und uns mit 180 Tagen, ausreichend Zeit zur Verfügung steht.
Für das Touristen Visum muss man einen Antrag stellen und natürlich auch eine Gebühr (z.Z ca. 160$ pro Antrag) bezahlen. Den Antrag kann man ganz bequem online ausfüllen. Sobald der Antrag eingegangen ist, wird man aufgefordert, einen Termin in einem US-Konsulat oder der US-Botschaft zu beantragen, um in einem persönlichen Interview zu begründen, wieso man ein Touristen Visum möchte und was man mit der angedachten Reise bezweckt. Hierzu sollte man ständig die verfügbaren Termine prüfen, da immer wieder neue Terminoptionen online gestellt werden. Gleichzeitig sollte man den Antrag frühzeitig stellen, da die Termine, gerade in den Sommermonaten teils Monate lang im Voraus ausgebucht sind. Wir hatten uns auf dieses Gespräch sehr gut vorbereitet, hatten unsere Bescheinigungen zur Elternzeit, Kontoauszüge und Gehaltsnachweise dabei. Im Nachhinein hätten wir uns einen Großteil des Aufwands sparen können. All diese Dokumente haben niemanden interessiert. Letztlich dauerte unser Interview keine 5 Minuten.
Zusätzlich mussten wir uns um eine Versicherung vor Ort kümmern und natürlich darum, wo wir unsere ersten Nächte in Kanada verbringen werden, bis wir Dori aus dem Hafen abholen dürfen. Den Beitrag zur Verschiffung und der Abholung in Kanada könnt ihr hier nachlesen.

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