Yellowstone National Park

West Yellowstone

Auf unserem Weg in den Yellowstone National Park durchfuhren wir die Bundesstaaten Idaho und Montana relativ zügig. In Montana übernachteten wir etwas abseits des Highway 90 am Beaver Hill State Park auf dem Berg mit einer tollen Aussicht in das Clark Fork Valley. In der Nacht entlud sich über uns ein heftiges Gewitter. Blitze zuckten im Sekundentakt über den Himmel, immer direkt einhergehend mit kanonenschlagartigem Donner und heftigen Regengüssen. Ein etwas mulmiges Gefühl hatten wir in unserer Dori in dieser Nacht schon, auch wenn wir uns nie wirklich unsicher fühlten. Der Weg nach unten am nächsten Morgen, über die schlammige, enge und kurvige Piste war für uns dann ein Abenteuer für sich und wir waren doch einigermaßen erleichtert, als wir wieder Asphalt unter den Rädern hatten. Nach einer weiteren Übernachtung am Ennis Lake erreichten wir schließlich die Kleinstadt West Yellowstone, direkt am Westeingang zum Yellowstonepark. West Yellowstone lebt fast ausschließlich vom Tourismus und der Beliebtheit des ältesten Nationalparks der USA. Fast die Hälfte des Ortes besteht aus Hotels, Motels, oder sonstigen Unterkünften. Die andere Hälfte, aus Touranbietern und ATV-Verleihern. Dazwischen gibt es Restaurants, einen kleinen Supermarkt und mehrere Tankstellen. Wir nutzten die Zeit, um dem örtlichen Visitor Center einen Besuch abzustatten und anschließend mit Jakob auf den hiesigen Spielplatz zu gehen.
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Für den nächsten Tag und die folgenden 4 Nächte, hatten wir eine Reservierung für einen der in dem Park gelegenen Campgrounds, sodass wir erst eine Nacht außerhalb des Parks verbringen wollten. Wir fanden einen Übernachtungsplatz entlang einer ziemlich holprigen Offroadpiste etwas außerhalb des Ortes, direkt an der Grenze zum Nationalpark. Wie in jedem Nationalpark in den USA, ist eine Übernachtung abseits der offiziellen Campgrounds strikt verboten. Außerhalb der Parkgrenzen gelten die Gesetze des jeweiligen Bundesstaates. Da wir kein explizites Verbotsschild fanden, konnten wir zumindest von einer allgemeinen Duldung fürs Freistehen an diesem Ort ausgehen. Unsere Hoffnung wurde erfüllt und wir konnten eine unbehelligte und ruhige Nacht genießen. Nach einem kurzen Fühstück fuhren wir innerhalb zehn Minuten zum Parkeingang und konnten von dort direkt zum Upper Geyser Basin fahren.

Upper Geyser Basin

Das Upper Geyser Basin gehört mit seinen Geysiren und Pools zu den bekanntesten Attraktionen des Parks. Insbesondere der Geysir "Old Faithful" und das farbenprächtige "Morning Glory" ziehen jedes Jahr Millionen von Touristen an. Unsere Dori parkten wir auf dem riesigen Parkplatz beim Visitor Center und machten uns auf, das weitläufige Gebiet zu erkunden. Zunächst ging es für uns am "Old Faithful" vorbei - übrigens ein Geysir, der mit einer planbaren Regelmäßigkeit von 1,5 Stunden ±10 Minuten ausbricht - zu den zahlreichen weniger bekannten Geysiren und Pools. Die Pools schimmern dabei in ganz unterschiedlichen Farben. Von Saphierblau über Grün, Gelb und Orange zu Rot, bis Tiefschwarz ist fast jede Farbe vertreten. Besonders bei Sonnenschein wirkt es als leuchteten viele Pools um die Wette . Wieder andere erinnern eher an blubbernde, dampfende Schlammlöcher. Eines jedoch haben alle gemein. Ein penetranter, fast schon beißender Schwefelgeruch schlägt uns nahezu überall entgetgen.
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Bridge Bay

Nach einem mehrstündigen Spaziergang fuhren wir weiter zu unserem Übernachtungsplatz auf dem Bridge Bay Campground am Yellowstone Lake. Hier schlugen wir für die nächsten zwei Nächte unser Lager auf und unternahmen einige kleinere Wanderungen, unter anderem zur Natural Bridge, einer natürlichen Felsbrücke, die sich über den steil über die Felswand fallenden Bridge Creek spannt.
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Abends bekamen wir Besuch von mehreren Elk-Kühen mit ihren Jungen und einem großen Bullen. Tags darauf zeigte sich auch noch ein Bison, welches in aller Seelenruhe über den Campground spazierte und sich in keiner Weise aus der Ruhe zu bringen ließ.

Grand Canyon of the Yellowstone

Vom Bridge Bay Campground ging es für uns nach zwei Nächten bereits weiter zum Canyon Village Campground, im nördlichen Teil des Parks. Hier hat sich der Yellowstone River über mehrere Kilometer Länge ca. 100 Meter tief in den Sandstein gegraben und fällt von einer Ebene über mehrere spektakuläre Wasserfälle in den Canyon. Ein bisschen erinnert der Canyon des Yellowstone Parks tatsächlich an den bekannten Grand Canyon in Arizona, auch wenn dieser aufgrund seiner gewaltigen Größe nochmal in einer ganz anderen Liga spielt. Trotzdem muss sich der Grand Canyon of the Yellowstone nicht hinter seinem Namensvettern verstecken und strahlt schon alleine wegen der donnernden Wassermassen eine ganz besondere Faszination aus. Leider war uns der Wettergott bei unserem Besuch nicht allzu wohlgesonnen und ärgerte uns ein wenig mit Regen.
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Anschließend fuhren wir zum Norris Geyser Basin, einem weiteren Hotspot, um Geysire zu bewundern. Hier kann man mit etwas Glück auch den bekannten Steamboat Geyser bewundern - mit annähernd 100 Metern einer der größten Geysire im gesamten Park. Leider ist eine Erruption des Steamboat Geyser, anders als die Ausbrüche des "Old Faithful" nicht vorhersagbar und kann irgendwo zwischen wenigen Tagen und über 50 Jahren liegen. Während unseres Besuches hat der Stamboat Geyser nur leise vor sich hin gefaucht, etwas Rauch gespuckt und leise gebrodelt. Nichtsdestotrotz ist auch dieses Gebiet mit seinen unzähligen Geysiren, Pools und heißen Quellen ein faszinierender Anblick.
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Marmmoth und Gardiner

Der Ort Marmmoth beherbergt die Behausungen der Parkranger, ein altes Militärfort, welches zum Schutz des Parks eingerichtet wurde und bot in der Gründungszeit des Parks und lange danach die einzige verfügbare touristische Infrastruktur innerhalb der Parkgrenzen. Heute findet man hier hochwertige Hotels, luxoriöse Cabins und Bungalows, sowie ein Museum über die Anfänge des Yellowstone Parks und der US-Nationalparks im Allgemeinen. Aber auch die Mammoth Hot Springs mit ihren terrassenartigen Kaskaden finden sich hier. Über mehrere Ebenen kann man über angelegte Wege durch die weitläufigen Terrassen spazieren.
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Von hier aus kann man über die North Entrance Road zum ältesten und bekanntesten Parkeingang gelangen. Während unseres Besuches war diese Strecke aufgrund eines Bergrutsches gesperrt und wir mussten über die alte Zufahrtsstraße nach Gardiner, die 'Old Gardiner Road' ausweichen. Eine schmale, bergige und kurvige Strecke, die sich über mehrere Meilen durch die Hügellandschaft bis Gardiner am nördlichen Parkeingang schlängelt.
Hier fanden wir einen einfachen Stellplatz auf einem BLM (Bureau of Land Management) Campground, überhalb des Ortes mit schöner Sicht über die umliegenden Berge.
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Am folgenden Tag besuchten wir von dort aus die Yellowstone Hot Springs und erholten uns im warmen mineralhaltingen Wasser. Jakob hatte sichtlichen Spass beim Planschen, Baden und Springen.
In Gardiner füllten wir unsere Vorräte auf, um uns für die kommenden Tage im Grand Teton National Park und im umliegenden State Park vorzubereiten. Zuvor allerdings verbrachten wir noch eine weitere Nacht an unserem bereits bekannten Stellplatz in West Yellowstone, um von dort aus noch einmal in Richtung Süden aufzubrechen.

Paint Pots

Die Fountain Paint Pots sind ein weiteres Highlight innerhalb des Parks. hier konzentrieren sich die farbenprächtigsten Pools des gesamten Parks auf einem relativ kleinen Bereich. Heute war uns das Wetter hold und wir konnten dieses einzigartige Farbspiel bei schönstem Sonnenschen genießen. Unterwegs verzögerte sich unsere Anfahrt wegen einer gigantischen Bisonherde auf der Straße um rund 30 Minuten.
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Von hier aus wollten wir noch einmal zum Morning Glory wandern, welches wir bei unserem ersten Besuch im Upper Geyser Basin ausgelassen hatten. Anscheinend hat sich einer der Bisons aus der Herde hier hin verzogen um seine Ruhe zu haben. Jedenfalls stand es mitten auf dem Wanderweg und war augenscheinlich nicht bereit seine Position aufzugeben. Damit mussten wir den Rückzug antreten und einen Umweg von mehreren Meilen in Kauf nehmen. Diesen Umweg fuhren wir dann mit unserer Dori und suchen uns erneut einen freien Platz auf den nun deutlich volleren Parkplatz am "Old Faithful"
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Damit endete unser insgesamt 7 tägiger Besuch im Yellowstone National Park und wir verließen den Park über den südlichen Ausgang. Nach dieser Zeit wurde uns bewusst wieso der Park zu den größten Touristenmagneten der gesamten USA zählt und wieso er für viele Menschen eine solche Faszination ausstrahlt. Uns wird dieser Aufenthalt mit Sicherheit im Gedächtnis bleiben und wir werden noch einige Zeit benötigen um die vielen Eindrücke verarbeiten zu können.

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